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Freitag, 16. November 2007
Ein normaler BVG-Abend
bvg-kunde, 14:44h
Abends
Natürlich war die U-Bahn gerade abgefahren, also brauchte ich nicht die Treppen hinunterzurennen. Normalerweise herrscht so kurz nach der Abfahrt Ruhe auf dem Bahnsteig. Diesmal jedoch lärmte jemand dort herum, und eine Frau schrie diesen Jemand an.
Eine Gruppe von Leuten stand neben der BVG-Kabine (Dort sitzen gelegentlich irgendwelche BVGler rum und lesen ihre Schundblätter oder die Kopfgeldjäger wärmen sich darin auf und hobeln sich eins.) und hatte einen alten Mann eingekreist. Ein "Schwarzfahrer" im Terminus der Kopfgeldjäger - na klar, "Ein Kunde, der seine Monatskarte auszutauschen vergessen hat" ist nicht nur länger, sondern klingt auch weniger schlimm ...
Daß der alte Mann tatsächlich seine Rentnerkarte vergessen hatte, verriet auch schon der nächste, von der Frau gepöbelte Satz: "Achten Sie lieber ma uff Ihre Worte, wa! Sie verlangen hier von mir Kulanz, da könnSe doch wohl nich so mit mir reden!"
Ja, so stellt man sich das auch vor: kulante Kopfgeldjägerinnen, die im Schutze von 5 (!) - in Worten: f - ü - n -f - männlichen Kollegen von der Bestie gebrechlicher Opa geschützt werden, während sie ihr Protokoll mit den Daten aus dem Opa-Ausweis füllen. Das ist in sich schon ein Widerspruch, denn wer Kulanz zeigen will, schreibt nicht erst das Protokoll.
Ich sah den alten Mann schon vor meinem geistigen Auge stundenlang in der Kälte am Kleistpark mit einer Nummer in der Hand stehen - wartend darauf, daß er an die Reihe käme, um seine mitgebrachte Monatskarte mit Ausweis vorzuzeigen, sich nochmal anknurren zu lassen und seine 7,- Euro Vergißmeinnicht-Strafe abzudrücken. Vielleicht kam er gar nicht mehr dazu, wenn er einen Infarkt erlitt oder vorher von den Kopfgeldjägern vor die nächste Bahn geworfen wurde - nicht, ohne ihm vorher seine Brieftasche abzunehmen.
Diese widerlichen Kreaturen würden sich in der Kabine nachher sicherlich einen auf diesen grandiosen Fang hobeln.
Natürlich war die U-Bahn gerade abgefahren, also brauchte ich nicht die Treppen hinunterzurennen. Normalerweise herrscht so kurz nach der Abfahrt Ruhe auf dem Bahnsteig. Diesmal jedoch lärmte jemand dort herum, und eine Frau schrie diesen Jemand an.
Eine Gruppe von Leuten stand neben der BVG-Kabine (Dort sitzen gelegentlich irgendwelche BVGler rum und lesen ihre Schundblätter oder die Kopfgeldjäger wärmen sich darin auf und hobeln sich eins.) und hatte einen alten Mann eingekreist. Ein "Schwarzfahrer" im Terminus der Kopfgeldjäger - na klar, "Ein Kunde, der seine Monatskarte auszutauschen vergessen hat" ist nicht nur länger, sondern klingt auch weniger schlimm ...
Daß der alte Mann tatsächlich seine Rentnerkarte vergessen hatte, verriet auch schon der nächste, von der Frau gepöbelte Satz: "Achten Sie lieber ma uff Ihre Worte, wa! Sie verlangen hier von mir Kulanz, da könnSe doch wohl nich so mit mir reden!"
Ja, so stellt man sich das auch vor: kulante Kopfgeldjägerinnen, die im Schutze von 5 (!) - in Worten: f - ü - n -f - männlichen Kollegen von der Bestie gebrechlicher Opa geschützt werden, während sie ihr Protokoll mit den Daten aus dem Opa-Ausweis füllen. Das ist in sich schon ein Widerspruch, denn wer Kulanz zeigen will, schreibt nicht erst das Protokoll.
Ich sah den alten Mann schon vor meinem geistigen Auge stundenlang in der Kälte am Kleistpark mit einer Nummer in der Hand stehen - wartend darauf, daß er an die Reihe käme, um seine mitgebrachte Monatskarte mit Ausweis vorzuzeigen, sich nochmal anknurren zu lassen und seine 7,- Euro Vergißmeinnicht-Strafe abzudrücken. Vielleicht kam er gar nicht mehr dazu, wenn er einen Infarkt erlitt oder vorher von den Kopfgeldjägern vor die nächste Bahn geworfen wurde - nicht, ohne ihm vorher seine Brieftasche abzunehmen.
Diese widerlichen Kreaturen würden sich in der Kabine nachher sicherlich einen auf diesen grandiosen Fang hobeln.
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Ein normaler BVG-Tag
bvg-kunde, 09:08h
Morgens
Gestern Morgen saß schon wieder der "südländisch" aussehende Kerl in der Bahn. Mir war er vor einigen Wochen aufgefallen, weil er immer die "B.Z." las und immer etwas nervös aussah. Mir schien, daß er vielmehr ängstlich um sich sah, statt dieses schwachsinnige Märchenblatt zu lesen.
Diesmal saß ich neben ihm. Und diesmal sprach ich ihn an: "Nicht so spannend heute, hm?" (Womit ich sein Schmutzblatt und seine Unkonzentriertheit darüber meinte.)
Zu meiner Überraschung zuckte er zuerst zurück, schien nicht zu verstehen, faßte dann jedoch Mut und versuchte sich (auf Englisch) auszudrücken: Er war also doch ein Ausländer und hatte Angst, von Neonazis attackiert zu werden. Er sei erst vor wenigen Wochen aus Bulgarien nach Deutschland gekommen, um hier für 6 Monate zu arbeiten. Schon vorher habe er aus der Zeitung gelesen, daß marodierende Nazi-Banden ihr Unwesen hier trieben.
Ein Kollege habe ihm geraten, immer eine deutsche Zeitung unterm Arm mitzuführen, damit sie dächten, er sei ein Einheimischer.
Ich erklärte ihm, daß auf dieser U-Bahnlinie normalerweise keine Nazis (jedenfalls nicht äußerlich erkennbar) führen, wenn nicht gerade mal wieder eine Demo von diesen kranken Leuten organisiert worden war.
Vielmehr sollte er sich vor den Kopfgeldjägern der BVG in Acht nehmen.
Gestern Morgen saß schon wieder der "südländisch" aussehende Kerl in der Bahn. Mir war er vor einigen Wochen aufgefallen, weil er immer die "B.Z." las und immer etwas nervös aussah. Mir schien, daß er vielmehr ängstlich um sich sah, statt dieses schwachsinnige Märchenblatt zu lesen.
Diesmal saß ich neben ihm. Und diesmal sprach ich ihn an: "Nicht so spannend heute, hm?" (Womit ich sein Schmutzblatt und seine Unkonzentriertheit darüber meinte.)
Zu meiner Überraschung zuckte er zuerst zurück, schien nicht zu verstehen, faßte dann jedoch Mut und versuchte sich (auf Englisch) auszudrücken: Er war also doch ein Ausländer und hatte Angst, von Neonazis attackiert zu werden. Er sei erst vor wenigen Wochen aus Bulgarien nach Deutschland gekommen, um hier für 6 Monate zu arbeiten. Schon vorher habe er aus der Zeitung gelesen, daß marodierende Nazi-Banden ihr Unwesen hier trieben.
Ein Kollege habe ihm geraten, immer eine deutsche Zeitung unterm Arm mitzuführen, damit sie dächten, er sei ein Einheimischer.
Ich erklärte ihm, daß auf dieser U-Bahnlinie normalerweise keine Nazis (jedenfalls nicht äußerlich erkennbar) führen, wenn nicht gerade mal wieder eine Demo von diesen kranken Leuten organisiert worden war.
Vielmehr sollte er sich vor den Kopfgeldjägern der BVG in Acht nehmen.
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Donnerstag, 1. November 2007
BVG-Hasser
bvg-kunde, 15:05h
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Dienstag, 30. Oktober 2007
rechte Kopfgeldjäger
bvg-kunde, 15:32h
Seitdem sich vor zwei oder drei Jahren einige Hundert Leute über die asoziale und gewaltbereite Truppe der Zivilkontrolleure (auch genannt: Kopfgeldjäger) beschwert haben, macht die BVG manchmal auch selbst wieder eigene Kontrollen. Auf jeden Fall mussten sich die Kopfgeldjäger einer Gehirnwäsche unterziehen und danach höflich zu den Kunden sein.
Daß das nicht immer klappt, musste ich heute Morgen sehen: Wie üblich kam ein völlig auffällig unauffälliger Kerl in den Wagen, der sich selbstverständlich als BVG-Kopfgeldjäger entpuppte. Wer häufig kontrolliert wird, erkennt sie schon von weitem: meist eine Fresse wie von einem Proleten und bei Männern dazu die Figur eines Pitbulls.
Höflich fragte er nach den Fahrscheinen, als der Zug losfuhr. Bei einer dunkelhäutigen Ausländerin blieb er schließlich hängen, weil sie ihre Fahrkarte nicht sofort fand. Je länger es dauerte, desto nervöser wurde sie und desto widerlicher wurde er.
Zuguterletzt meinte er mit einer widerlich herablassenden Fresse ätzend: "Komm laß stecken, ich kenne Eure Sorte doch!" und forderte sie auf, mit ihm auszusteigen, als der Zug wieder hielt.
In diesem Moment fand sie endlich ihren - offensichtlich gültigen - Fahrschein, und der kleine BVG-Pitbullterrier musste mit versteinertem Gesicht alleine aussteigen.
Oh BVG, was bist du tief gesunken!
Daß das nicht immer klappt, musste ich heute Morgen sehen: Wie üblich kam ein völlig auffällig unauffälliger Kerl in den Wagen, der sich selbstverständlich als BVG-Kopfgeldjäger entpuppte. Wer häufig kontrolliert wird, erkennt sie schon von weitem: meist eine Fresse wie von einem Proleten und bei Männern dazu die Figur eines Pitbulls.
Höflich fragte er nach den Fahrscheinen, als der Zug losfuhr. Bei einer dunkelhäutigen Ausländerin blieb er schließlich hängen, weil sie ihre Fahrkarte nicht sofort fand. Je länger es dauerte, desto nervöser wurde sie und desto widerlicher wurde er.
Zuguterletzt meinte er mit einer widerlich herablassenden Fresse ätzend: "Komm laß stecken, ich kenne Eure Sorte doch!" und forderte sie auf, mit ihm auszusteigen, als der Zug wieder hielt.
In diesem Moment fand sie endlich ihren - offensichtlich gültigen - Fahrschein, und der kleine BVG-Pitbullterrier musste mit versteinertem Gesicht alleine aussteigen.
Oh BVG, was bist du tief gesunken!
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Mittwoch, 24. Oktober 2007
Rauchverbot à la BVG
bvg-kunde, 15:10h
Das Rauchverbot in Deutschland ist ja schon an sich ein Witz, aber es hat ja auch große Ähnlichkeit mit einer verschleppten Erkältung: Man weiß nie, was eigentlich ist.
Was mir noch viel mehr auf die Nerven geht, als diese widerwärtigen und asozialen Kopfgeldjäger der BVG, sind pubertierende Teenager, die ihrem primitiven hormonellen Drang folgen, der Welt ihre imaginären Bullenklöten zeigen zu müssen.
Als gäbe es nicht genügend vollgerotzte öffentliche Plätze oder Jugendeinrichtungen, stehen seit einiger Zeit immer ein Haufen Araberjungs auf dem Bahnsteig, die ihre juckenden Eier kratzen, ihre kontrollierten Säfte auf dem Boden verteilen und sich neuerdings demonstrativ Zigaretten in ihren großen Mäulern anzünden.
Selbstverständlich machen die das nicht an Verkehrsknotenpunkten, weil sie (völlig zu Unrecht) fürchten, die BVG könnte dann etwas gegen sie unternehmen, sondern an kleinen Bahnhöfen mit wenig Leuten und keinen BVG-Punkten. Es ist offensichtlich, daß diese kleinen Jungbullen mangels Hirnmasse nicht begriffen haben, daß die BVG an ihnen gar nicht interessiert ist, sondern am Abzocken ihrer Fahrgäste. Nicht umsonst stehen ihre greisenhaften "Sicherheitskräfte" an sicheren Bahnhöfen, und die Kopfgeldjäger befinden sich auf der Jagd nach "Schwarzfahrern" - das eine ist billiger, das andere bringt mehr ein.
Was mir noch viel mehr auf die Nerven geht, als diese widerwärtigen und asozialen Kopfgeldjäger der BVG, sind pubertierende Teenager, die ihrem primitiven hormonellen Drang folgen, der Welt ihre imaginären Bullenklöten zeigen zu müssen.
Als gäbe es nicht genügend vollgerotzte öffentliche Plätze oder Jugendeinrichtungen, stehen seit einiger Zeit immer ein Haufen Araberjungs auf dem Bahnsteig, die ihre juckenden Eier kratzen, ihre kontrollierten Säfte auf dem Boden verteilen und sich neuerdings demonstrativ Zigaretten in ihren großen Mäulern anzünden.
Selbstverständlich machen die das nicht an Verkehrsknotenpunkten, weil sie (völlig zu Unrecht) fürchten, die BVG könnte dann etwas gegen sie unternehmen, sondern an kleinen Bahnhöfen mit wenig Leuten und keinen BVG-Punkten. Es ist offensichtlich, daß diese kleinen Jungbullen mangels Hirnmasse nicht begriffen haben, daß die BVG an ihnen gar nicht interessiert ist, sondern am Abzocken ihrer Fahrgäste. Nicht umsonst stehen ihre greisenhaften "Sicherheitskräfte" an sicheren Bahnhöfen, und die Kopfgeldjäger befinden sich auf der Jagd nach "Schwarzfahrern" - das eine ist billiger, das andere bringt mehr ein.
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Dienstag, 16. Oktober 2007
Berliner in der U-Bahn
bvg-kunde, 21:52h
Nicht zu Unrecht werden die Berliner als die grobschlächtigsten Deutschen bezeichnet. Die berühmt-berüchtigte "Berliner Schnauze" ist wirklich das, was man von ihr kennt. Heute Abend wurde ich (erneut) Zeuge dieser seltsamen genetischen Deformation im Gehirn von Berlinern:
Nachdem ich in der Rushhour eingestiegen war und brav ins Innere der Bahn stieg, kam ein altes Berliner Pärchen ebenfalls hereingestapft. Der Opa war ziemlich klapprig, während seine Oma noch deutlich in Saft und Kraft strotzte. Als höflicher Mensch wäre ich sicherlich aufgestanden und hätte meinen Sitzplatz angeboten, wenn ich denn einen gehabt hätte. Auf der Bank in dem überfüllten Waggon saß jedoch auf dem gekennzeichneten Platz für Behinderte, Alte und sonst Benachteiligte ausgerechnet eine schwarzhaarige, dunkelhäutige junge Frau, die in ihr handschriftliches Buch vertieft war und eindeutig niemanden ansah. Neben ihr ein blonder Jüngling, höchstens 20 Jahre alt.
Wie in einem Film, den man schon mal gesehen hatte, sah ich es kommen: Die Alte spricht in forderndem Ton zu ihrem Mann, er solle sich setzen (!) - er wiederum wiegelt ab (wohin hätte er sich auch setzen sollen?). Die Alte läßt nicht locker und pöbelt lautstrak rum, es gäbe ja schließlich reservierte Sitze für Ältere. Die dunkelhäutige Schwarzhaarige hebt schließlich den Kopf und sagt: "Oh, sprechen Sie mit mir? Entschuldigen Sie, ich hatte Sie gar nicht gesehen." - steht höflich auf und bietet ihr ihren Sitzplatz an.
Schnell wechselt die Oma ihre Strategie und pöbelt weiter, nein, sie habe gar nicht sie gemeint (was eine Lüge ist), sondern den jungen Mann neben ihr. Der wiederum verteidigt sich zuerst damit, er habe ja gar nicht aufstehen können, weil man (ich) ihm angeblich den Weg versperrt hätte (was auch eine Lüge ist), dann plötzlich damit, daß er ja sowieso an der nächsten Station aussteigen müsse (Hä? Findet die Logik jemand?).
Und schon entpuppt sich, daß ausgerechnet die mutmaßliche Ausländerin eine nette höfliche junge Frau, während der urdeutsche Jüngling der Oberarsch ist. Nicht genug damit, sie redet die ganze Fahrt über mit diesen ewig nörgelnden Berlinern und hört sich geduldig an, daß früher ja alles anders und sowieso besser gewesen sei.
Es liegt einem fast auf der Zunge, sich in das Gespräch einzumischen und die Alte mal zu fragen, ob es früher auch üblich gewesen ist, daß man die Leute nicht direkt anspricht, sondern deutlich laut und hörbar über sie zu jemand anderem. Es ist dieses widerwärtige, ätzende Berliner Nörgeln, das einem eine juckende Faust hinterläßt, als ob man da einen Pilz auf der Haut hätte.
Nachdem ich in der Rushhour eingestiegen war und brav ins Innere der Bahn stieg, kam ein altes Berliner Pärchen ebenfalls hereingestapft. Der Opa war ziemlich klapprig, während seine Oma noch deutlich in Saft und Kraft strotzte. Als höflicher Mensch wäre ich sicherlich aufgestanden und hätte meinen Sitzplatz angeboten, wenn ich denn einen gehabt hätte. Auf der Bank in dem überfüllten Waggon saß jedoch auf dem gekennzeichneten Platz für Behinderte, Alte und sonst Benachteiligte ausgerechnet eine schwarzhaarige, dunkelhäutige junge Frau, die in ihr handschriftliches Buch vertieft war und eindeutig niemanden ansah. Neben ihr ein blonder Jüngling, höchstens 20 Jahre alt.
Wie in einem Film, den man schon mal gesehen hatte, sah ich es kommen: Die Alte spricht in forderndem Ton zu ihrem Mann, er solle sich setzen (!) - er wiederum wiegelt ab (wohin hätte er sich auch setzen sollen?). Die Alte läßt nicht locker und pöbelt lautstrak rum, es gäbe ja schließlich reservierte Sitze für Ältere. Die dunkelhäutige Schwarzhaarige hebt schließlich den Kopf und sagt: "Oh, sprechen Sie mit mir? Entschuldigen Sie, ich hatte Sie gar nicht gesehen." - steht höflich auf und bietet ihr ihren Sitzplatz an.
Schnell wechselt die Oma ihre Strategie und pöbelt weiter, nein, sie habe gar nicht sie gemeint (was eine Lüge ist), sondern den jungen Mann neben ihr. Der wiederum verteidigt sich zuerst damit, er habe ja gar nicht aufstehen können, weil man (ich) ihm angeblich den Weg versperrt hätte (was auch eine Lüge ist), dann plötzlich damit, daß er ja sowieso an der nächsten Station aussteigen müsse (Hä? Findet die Logik jemand?).
Und schon entpuppt sich, daß ausgerechnet die mutmaßliche Ausländerin eine nette höfliche junge Frau, während der urdeutsche Jüngling der Oberarsch ist. Nicht genug damit, sie redet die ganze Fahrt über mit diesen ewig nörgelnden Berlinern und hört sich geduldig an, daß früher ja alles anders und sowieso besser gewesen sei.
Es liegt einem fast auf der Zunge, sich in das Gespräch einzumischen und die Alte mal zu fragen, ob es früher auch üblich gewesen ist, daß man die Leute nicht direkt anspricht, sondern deutlich laut und hörbar über sie zu jemand anderem. Es ist dieses widerwärtige, ätzende Berliner Nörgeln, das einem eine juckende Faust hinterläßt, als ob man da einen Pilz auf der Haut hätte.
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