Freitag, 16. November 2007
Ein normaler BVG-Tag
Morgens

Gestern Morgen saß schon wieder der "südländisch" aussehende Kerl in der Bahn. Mir war er vor einigen Wochen aufgefallen, weil er immer die "B.Z." las und immer etwas nervös aussah. Mir schien, daß er vielmehr ängstlich um sich sah, statt dieses schwachsinnige Märchenblatt zu lesen.

Diesmal saß ich neben ihm. Und diesmal sprach ich ihn an: "Nicht so spannend heute, hm?" (Womit ich sein Schmutzblatt und seine Unkonzentriertheit darüber meinte.)
Zu meiner Überraschung zuckte er zuerst zurück, schien nicht zu verstehen, faßte dann jedoch Mut und versuchte sich (auf Englisch) auszudrücken: Er war also doch ein Ausländer und hatte Angst, von Neonazis attackiert zu werden. Er sei erst vor wenigen Wochen aus Bulgarien nach Deutschland gekommen, um hier für 6 Monate zu arbeiten. Schon vorher habe er aus der Zeitung gelesen, daß marodierende Nazi-Banden ihr Unwesen hier trieben.

Ein Kollege habe ihm geraten, immer eine deutsche Zeitung unterm Arm mitzuführen, damit sie dächten, er sei ein Einheimischer.
Ich erklärte ihm, daß auf dieser U-Bahnlinie normalerweise keine Nazis (jedenfalls nicht äußerlich erkennbar) führen, wenn nicht gerade mal wieder eine Demo von diesen kranken Leuten organisiert worden war.

Vielmehr sollte er sich vor den Kopfgeldjägern der BVG in Acht nehmen.

... comment