Donnerstag, 20. September 2007
Besoffener Terror in der BVG
Schäuble und Merkel wollen die Computer aller Bürger online durchsuchen, Jung will die Air Berlin-Urlaubermaschinen abschießen, Zypries will ihren Abmahnkollegen noch mehr Abzockmöglichkeiten gegenüber eBayer schaffen - willkommen im Neuen Deutschland.

Was also sind da schon eine kleine gelb-orange BVG und ihre Schergen?
Als ich gestern Abend nach der Arbeit nachhause fahren wollte und in die U-Bahn einstieg, hätte ich erfahrungsgemäß wissen müssen, daß etwas nicht stimmt: mitten in der Rushhour ist einem einzigen Wagen in einer Ecke viel Platz. Das kann nicht sein.
Der Grund kam mir beim Überschreitung der Schwelle entgegen: Eine intensive Alkoholwolke.

Die beiden Sitzbänke waren belegt von je einer besoffenen Hartz V-Person: Ein etwas verwahrlost erscheinendes Pärchen hatte sich dort niedergelassen, und es war offenkundig, daß sich dort niemand einer Gasvergiftung aussetzen wollte.
Ich hielt es stehend nicht einmal bis zur nächsten Station aus, sondern drängte mich mit den anderen BVG-Kunden in das andere Ende des Wagens. Binnen weniger Minuten ging der Terror auch sogleich los bzw. vermutlich weiter: Die beiden führten ihre laute Unterhaltung weiter und brüllten sich dann sinnlos an, während sie ihre Bierflaschen theatralisch umherschwenkten. Der Gesprächsinhalt war trotz Lautstärke nicht wirklich verständlich, man ahnte nur, daß es Deutsch war.
Natürlich war Dr. Schäuble nirgends zu sehen.

Schlußendlich hielt sich die Zahl der Fahrgäste die Waage, weil genausoviele erfreut in den vermeintlich leereren Wagen einstiegen, wie Leute bei der nächsten Station schnell ausstiegen. 2/3 versuchten, möglichst wenig zu atmen und auf Nichtssehenhörensagen zu schalten, 1/3 grummelte leise in sich selbst hinein. Irgendein dunkelhäutiger Ausländer fluchte und gab seinem Ärger über diese beiden besoffenen Terroristen laut. Was diese aber nicht beeidnruckte. Irgendwann hatte ich genug und arbeitete mich Station für Station nach vorne, ehe ich am Schluß beim Fahrer war und höflich gegen seine Scheibe klopfte. Der sah mich nur mit mies gelaunter BVG-Fresse an und wollte seinen fetten BVG-Arsch nicht vom Sitz rühren. Als ich erneut klopfte, hob er ihn schließlich und kam murrend an seine beschissene U-Bahntür. Höflich teilte ich ihm mit, daß im 4. Wagen Besoffene (und vermutlich Schwarzfahrer) den Rest der Fahrgäste terrorisierten, und er antwortete völlig desinteressiert "Ja, is jut.", ehe er seinen fetten BVG-Arsch wieder in seinen eingefurzten Sessel hiefte.

Möglicherweise dachte er sich ja auch beamtenmäßig, daß für solche Fälle der BVG-"Sicherheitsdienst" oder die BVG-Kopfgeldjäger zuständig seien und nicht er.
Die dachten vermutlich umgekehrt das Gegenteil.

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Die Rücksichtslosigkeit greift überall immer mehr um sich.
Wobei sone Besoffskis inna U-Bahn gab's schon immer. Ich hab das in Hamburg mal erlebt, wie so ein älterer extrem versiffter Herr seine Hose vor mir aufmachte, seinen Schwanz rausholte und erst anfing, daran rumzufummeln. Als ich dann ein paar Meter weiter ging, pinkelte er auf die Sitzbank.
Kein Arsch hat irgendwie reagiert. Ich auch nicht. Wie sollte man auch, wenn man nicht dabei angepinkelt werden will oder nur in Berührung mit so einem Subjekt kommen will. Warum sollte das einem U-Bahnfahrer anders gehen. Andererseits ist es ja sein Hoheitsgebiet, er ist doch da der Hausherr und müßte solche Leute rausschmeißen, zur Not per Funk Hilfe holen, dürfte ja nicht das Problem sein.
Aber diese Scheißgleichgültigkeit überall, die ist das eigentliche Übel.

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Das ist wohl wahr, aber es enthebt eigentlich nicht die BVG von ihrer Pflicht und ihren Aufgaben. Das alles hat nicht unbedingt was mit Zivilcourage zu tun - hier geht es um eine Dienstleistung mit von der BVG vorgegebenen "Beförderungsbedingungen", sprich AGB.
Wenn diese Abzocker von der BVG sich selbst daran halten wollten, müßten sie auch für Ordnung sorgen. Das ist denen aber m.E. zu schwer und unattraktiv.
Attraktiver und einfacher dagegen ist das Abzocken der Fahrgäste, die sich mit Dreck und Terror in der Bahn abfinden müssen.

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