Freitag, 8. Juni 2007
Samstags mit der BVG
bvg-kunde, 15:01h
Ab und zu verirren sich ja die abgefuckten Kopfgeldjäger der BVG hierher, um ihre Weltsicht abzusondern, die da für gewöhnlich lautet: "Usere Jagd auf Kunden, die ihre Monatskarten rechtzeitig vergessen haben auszutauschen, ist völlig gerechtfertigt. Sind alles Betrüger, und unsere Beförderungsbedingungen stehen über der Verfassung, über den Gesetzen sowieso!"
Man darf darüber anderer Meinung sein, jedoch soll hier und heute auch mal etwas Positives über diesemiesen kleinen Stinker Leute gesagt werden:
Viele Berliner sind ja der Meinung, die BVG sei nicht nur ein Pfuhl der Sünden, sondern auch noch widerlich dreckig.
Dem kann ich nicht unbedingt zustimmen. Wer mal in Frankfurt (a.M.) S-Bahn gefahren ist, der weiß, was Dreck mit den Schuhsohlen anstellen kann und warum dort viele Leute lieber stehend die Fahrt überstehen und möglichst nichst berühren wollen.
Letzten Samstag fuhr ich nach Kreuzberg zum Kotti. Die Reaktionären unter den Berlinern erzählen ja für gewöhnlich gerne, dass dort Mord&Totschlag herrsche, weil der Bezirk von Türken bevölkert sei, die 36 zu einer anatolischen Stadt umgewandelt hätten.
Schon als ich in die U6 umsteigen wollte und der Fahrer mich grinsend ansah und die Türen schloß, als ich nur noch 1 Meter vor dem Wagen war, machte mir klar, daß auf dem langen Weg zum Kotti noch viel BVG drin sein würde, wo BVG draufsteht.
Nach dem Umstieg in die U1 erwartete mich ersteinmal wildes Geschrei: irgendeine prollige Tussi und irgendein Noname-Typ schrien sich auf der Rolltreppe gegenseitig an und drohten sich zu prügeln, wurden jedoch leider von ihren jeweils mitgebrachten Freunden davon abgehalten.
Unten vor der Rolltreppe stand ein "Sicherheitsmann" von der Privatfirma, die die BVG zum Wohle und Schutz seiner Kunden engagiert hat. Der Sicherheitsmann lehnte sicher an der Wand und ignorierte so ziemlich alles, was den Betrieb störte und Kunden gefährdete. Wer riskiert auch schon womöglich sein Leben für 5,- Euro die Stunde?
Allerdings ließen sich diese Kosten auch gleich bei der hochverschuldeten BVG einsparen ...
Der Kotti hat übrigens keinerlei Ähnlichkeit mit Südost- oder Woauchimmer-Anatolien, sondern eher mit einem üblichen Berliner Bezirk. Dönerbuden, sonstige Geschäfte - nur die Namen sehen anders aus. Sogar den durchschnittlichen Proll mit VW Golf und rythmischer Bum-Bum-Musik auf türkisch kann man dort haben - inklusive Aussehen.
Abends sorgt die BVG für den Schutz gegen den Klimawandel:
Die Rolltreppen werden abgeschaltet, und man muss mühsam hinaufkraxeln auf den nach Urin stinkenden Rolltreppenstufen.
Wenigstens kommt die U-Bahn nicht wesentlich verspätet.
Man darf darüber anderer Meinung sein, jedoch soll hier und heute auch mal etwas Positives über diese
Viele Berliner sind ja der Meinung, die BVG sei nicht nur ein Pfuhl der Sünden, sondern auch noch widerlich dreckig.
Dem kann ich nicht unbedingt zustimmen. Wer mal in Frankfurt (a.M.) S-Bahn gefahren ist, der weiß, was Dreck mit den Schuhsohlen anstellen kann und warum dort viele Leute lieber stehend die Fahrt überstehen und möglichst nichst berühren wollen.
Letzten Samstag fuhr ich nach Kreuzberg zum Kotti. Die Reaktionären unter den Berlinern erzählen ja für gewöhnlich gerne, dass dort Mord&Totschlag herrsche, weil der Bezirk von Türken bevölkert sei, die 36 zu einer anatolischen Stadt umgewandelt hätten.
Schon als ich in die U6 umsteigen wollte und der Fahrer mich grinsend ansah und die Türen schloß, als ich nur noch 1 Meter vor dem Wagen war, machte mir klar, daß auf dem langen Weg zum Kotti noch viel BVG drin sein würde, wo BVG draufsteht.
Nach dem Umstieg in die U1 erwartete mich ersteinmal wildes Geschrei: irgendeine prollige Tussi und irgendein Noname-Typ schrien sich auf der Rolltreppe gegenseitig an und drohten sich zu prügeln, wurden jedoch leider von ihren jeweils mitgebrachten Freunden davon abgehalten.
Unten vor der Rolltreppe stand ein "Sicherheitsmann" von der Privatfirma, die die BVG zum Wohle und Schutz seiner Kunden engagiert hat. Der Sicherheitsmann lehnte sicher an der Wand und ignorierte so ziemlich alles, was den Betrieb störte und Kunden gefährdete. Wer riskiert auch schon womöglich sein Leben für 5,- Euro die Stunde?
Allerdings ließen sich diese Kosten auch gleich bei der hochverschuldeten BVG einsparen ...
Der Kotti hat übrigens keinerlei Ähnlichkeit mit Südost- oder Woauchimmer-Anatolien, sondern eher mit einem üblichen Berliner Bezirk. Dönerbuden, sonstige Geschäfte - nur die Namen sehen anders aus. Sogar den durchschnittlichen Proll mit VW Golf und rythmischer Bum-Bum-Musik auf türkisch kann man dort haben - inklusive Aussehen.
Abends sorgt die BVG für den Schutz gegen den Klimawandel:
Die Rolltreppen werden abgeschaltet, und man muss mühsam hinaufkraxeln auf den nach Urin stinkenden Rolltreppenstufen.
Wenigstens kommt die U-Bahn nicht wesentlich verspätet.
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